#50 - Soziale Ausgrenzung infolge von Armut

Echt Schade, dass für manche der Weg so hart ist, nur weil das Umfeld eine Form von Vorbestimmung darstellt. Unsere intensivste gemeinsame Zeit wahr wohl zwischen ca. 1983 und 1998..... Wir alle dort hatten es schwer. Uns war bewusst, dass Swen es vielleicht noch ein wenig schlechter getroffen hatte. Manche von uns haben es mit viel Anstrengung und einer Portion Glück aus dem Teufelskreis geschafft. Andere kämpfen heute noch damit. Die lebensbestimmende Armut ist kein reines Ergebnis von aktuellen Entscheidungen, sie ist in unserem Fall ein lebenslanger Begleiter und hat früh dafür gesorgt, dass wir verlernten, uns dagegen zu wehren. Auch in Kindheitstagen war soziale Ausgrenzung schon Thema. So haben dann eben die Ausgegrenzten zusammen gehalten. Die Geschichten von damals, die einzelnen Schicksale der Beteiligten und deren heutige Lebenssituation würde weitere 10 Podcast-Folgen füllen. Die Kinder der Dillenburger Au der 70er bis 90er Jahre hätten vieles zu erzählen, was in stabilen, gutbürgerlichen Familien kaum vorstellbar ist. Dass Swen sich für eine Therapie entscheiden konnte, freut mich sehr und ich wünsche ihm, dass er irgendwann mit Selbstachtung, Selbstliebe und einer gewissen Zufriedenheit seinen Lebensalltag gestalten kann. Es ist immer sehr einfach, aus einer soliden Position heraus auf andere zu zeigen und zu urteilen. Swen hat sich vieles nicht selbst ausgesucht, was ihn heute beschäftigt.